Alles kein Zufall

Elke Heidenreich, ich habe einige ihrer Bücher gelesen, ich schätze sie als Teilnehmerin des Literaturclubs im Fernsehen SRF, ihre sprachliche Eloquenz, ihren scharfen Intellekt - und auch ihr freches Maul. Sie schreibt mit Charme und Witz und versucht, auch einfachen Leuten die Gegenwart verständlich zu machen. In der Zeitschrift Brigitte hat sie über Jahre Kolumnen geschrieben; ihre Inhalte sind so, dass wir uns alle darin wiederfinden können, wenn wir wollen.

Hinzu kommt meine Wertschätzung der Autorin Heidenreich für ihre unermüdliche Arbeit in der Musikerziehung mit Kindern seit vielen Jahren. Für Erwachsene hat sie einige Musikerbiographien herausgegeben oder daran mitgearbeitet und deren Verbreitung gefördert. Eine Frau, die viel arbeitet und ihre Projekte gezielt umsetzt.

Zum neuen Buch „Alles kein Zufall“:
Es enthält längere, meist aber nicht über eine Seite, oder ganz kurze Geschichten. Sie sind nach ihrer Überschrift alphabetisch eingeordnet. Heidenreich hat einen Blick für alles, was Menschen mit ihren Stärken und Schwächen widerfährt, sie berichtet vom täglichen Leben mit seinen Höhen und Tiefen, von Glück und Unglück.

Und alles kein Zufall!

Ihre eigene Biographie scheint in den Texten durch. Sie hatte keine einfache Jugend. Die Beziehung ihrer Eltern war zerbrochen. Sie lebte bei der Mutter, von der sie allzu wenig Liebe bekam. Ein Blick zurück in die Welt ihrer Vorfahren ist alles andere als eine verwandtschaftliche Idylle.

Beim Lesen von „Alles kein Zufall“ musste ich mehrere Mal laut herauslachen. Gewisse Situationskomiken sind einmalig. Dann wieder macht einen das Gelesene nachdenklich. Ein Buch, das man aus Neugier auf die nächstfolgende Geschichte im Nu verschlungen hat; man stellt es ungern weg ins Regal, denn es reizt einen, immer wieder darin zu schmökern.
 
Übrigens: Einige Geschichten eignen sich vorzüglich zum Vorlesen. Dafür habe ich die entsprechenden Seiten mit einem Kreuzchen markiert.