Buchhinweis im 
März
 
2013
 

Blas mer i d Schue

Christian Schmid
Cosmos Verlag

Wer kennt sie nicht vom Radio, die berndeutsche Stimme Christian Schmids, der Wörter, Begriffe, Sprichwörter oder Redewendungen erklärt. Manch einem ist durch seine Erklärungen schon ein Licht aufgegangen; denn Christian Schmid sucht immer nach dem Ursprung von Sprache. Zwar ist es oft ist es nicht leicht, seinen Erkundungen zu folgen, und manchmal fehlt mir auch der Glaube an seine Theorien; mir wenigstens ergeht es so. Ich weiss aber, dass auf diesem Gebiet nie alles zu erklären sein wird.

Aber ein Vergnügen ist es allemal, dem Autor bei seinen Wortgeschichten zu folgen, zumal seine Erzählkunst bedeutend ist. Dass er versucht, die gesprochene Sprache in der Mundart der diversen Schweizer Regionen zu vermitteln, verdient Anerkennung. Der Liebhaber der regionalen Schweizer Dialekte dankt ihm für sein Engagement.
So bleibt mir diesmal nichts Anderes übrig, als zum Lektüre des Buches zu ermuntern. Es ist eines von denen, die man immer wieder zum Schmökern vom Gestell nimmt und seine Freude an neuen Entdeckungen haben kann.

Aus den 75 Redensarten, die Christian Schmid in seinem Buch gesammelt vorlegt seien hier einige erwähnt:

E Choorb gää
Das goht uff kei Chuehuut
Druck am tSäcke
Z Fade schlo
Feufi lo grad si
Füür im Tach
Hans was Heiri
Uf em Holzwäg si
D Milch abeloo
Muulaffe feil ha
Schlegel a Wegge
E Stei i Garte rüere
Öl am Huet
E Stei im Brätt
Im Tüfel ab em Chaare gheyt
De Wurm drinn
S Zuckerpapiir het abgschlaage

Und, und....

Ich verspreche nicht zu viel und sage: Leserinnen und Leser werden begeistert sein.

Mit Vergnügen blättere und schmökere ich oft auch in den Kolumnen „Zwiebelfisch“ von Bernhard Sick im „Spiegel“, die da heisst: „Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod“.
Aus Sicks Kolumnen resultierten 2 Taschenbücher (Verlag Kiepenheuer und Witsch) mit sehr gescheiten Bemerkungen zu Korrektheit und Auswüchsen in der deutschen Sprache. „Wegweiser“ nennt er den ersten Band, „Neues aus dem Irrgarten der deutschen Sprache“ den zweiten. Ein Muss für Liebhaber korrekter deutscher Sprache.