Buchhinweis im 
Januar
 
2008
 

Brida

Paulo Coelho
Diogenes-Verlag

Wieder einmal bin ich der Versuchung erlegen, in der Buchhandlung nach einem Bestseller zu greifen und ihn nach dem Lesen des Klappentextes zu kaufen. Und da bin ich in eine Welt hinein geraten, die meine nicht ist. Eine bewegende Geschichte über Liebe, Mut und eine spirituelle Form der Erotik sei das Buch. Aber von Erotik war da nicht viel.

Dafür wurde ich in die zwei Welten der Mondtradition und der Sonnentradition eingeführt. Und in die Welt der Gefühle, „wo es keine Zeit, keinen Raum und keine Grenzen gibt“.

Die weise Frau Wicca hilft Brida, die Geheimnisse der Welt zu entdecken und sich mit all ihren fünf Sinnen darauf einzulassen. Das Leben sei nicht ein Gebäude, sondern ein Garten, der immer weiter wächst.

Brida, die Hauptperson, steht zwischen dem Magier und ihrem Geliebten Lorens. Am Schluss wird das Ritual mit dem Hexensabbat beschrieben: Es versammeln sich viele Menschen in einer Wald-Lichtung. Mitten drin ein riesiger Holzstoss. Das Holz wird angezündet und wird zur Licht- und Wärmequelle. Brida erkennt unter den vielen Gästen ihren Magier, mit dem sie einmal eine Nacht lang zusammen war. Und, und.......

Eigentlich langweilt es mich, weiter zu erzählen. Das viele Zeug von Initiation, von weiblicher Energie auf Astralebene ist nicht mein Ding. Ich habe den Bestseller aber zu Ende gelesen. Meine Frage ist die: wie kann so ein Buch zum Bestseller werden? Ist es der Name des Autors oder das Unwirkliche und Esoterische der Erzählung? Der Autor besitze das besondere Talent, die Menschen anzusprechen, ein Magier der Herzen sei er, und seine Botschaft habe schon Millionen stark gemacht.

Ich selber gebe es einfach zu: ich bin da nicht mitgekommen und aus dem Ganzen nicht klug geworden. Sicher liegt’s an mir, dem für solche Literatur die Antenne fehlt.

In keiner Weise möchte ich beim weltweit meistgelesenen Schriftsteller Paulo Coelho auch nur ein Härchen in der Suppe suchen. Die Werke des brasilianischen Dichters wurden bis dato immerhin in 66 Sprachen übersetzt.

Zu meinem eigenen Unvermögen zu stehen, in die Welt einzutauchen, die diejenige von Millionen ist, muss mir aber erlaubt sein, oder?