Buchhinweis im 
April
 
2013
 

DIALEKTisch

Guido Kalberer, Herausgeber zweier Bändchen
Dörlemann-Verlag

Der Redaktion Kultur und Gesellschaft des Tages-Anzeigers sei Dank! Unter eifriger Mitarbeit der Leserschaft wurde viele Dialekt-Kolumnen veröffentlicht. In der Redaktion soll  es oft chaotisch zu- und hergegangen sein, wenn  die vielen Dialekte vonLeserinnen und Lesern aufeinander getroffen sind. Zwar bin ich kein Freund sprachlichen Heimatschutzes, wie er dann und wann von eingeborenen Dorfbewohnern gepflegt wird, die einen lehren wollen, was freiämterisch ist. Mir ist es nämlich egal, ob ich ein Bröisi oder eine Röschti vor mir habe. Hauptsache: es schmeckt.

Zurück zu den kleinen zwei Bändchen des Dörlemann-Verlages. Hier werden einzelne Wörter mit Liebe, sorgsam gepflegt und besprochen, dass es eine Freude ist. Aamächelig ist alles vom Anfang bis zum Ende, fein säuberlich alphabetisch geordnet. Im Vorwort schreibt die Redaktorin Simone Meier:

„Ist es nicht aamächelig, dass sich in diesem Büchlein schon an zweiter Stelle das Ääli findet? Denn so ein Ääli führt doch meistens zu einem Schmützli und dann ganz gleitig zu einem Gschleik. Und wenn man noch ein bisschen chüderlet und bittibätti macht, kommt dabei gelegentlich ein Bodesuri heraus, aus dem vielleicht einmal ein Schnüggel wird? Man weiss es nie“.

Von Aaheuel  bis Zwääg geht das erste, von
Aamächelig bi z Bode rede das zweite Bändchen.

Einige Beispiele aus der Sammlung von 250 Wörtern:

Bäumig, briegge, chroose, gmögig, Göppel,  guene, Hans was Heiri, heimlifeiss Hundsverlochete, rübis und stübis, Säuniggel, Tolgge, zöikle.
Und, und....

Beide Bändchen sind stellen zwei bibliophile Bijous dar, rot und grün in Leinen, mit Lesebändchen versehen. Der Verlag von Sabine Dörlemann in Zürich hat, nur zum Sagen, schon manch schönes Buch herausgebracht. So ein kleines Büchlein eignet sich bestens als Mitbringsel, wenn man bei einem an Sprache interessierten wachen Zeitgenossen zu Besuch geladen ist.

Wenn wir schon bei der gesprochenen Sprache, der Mundart sind, erlaube ich mir, auf mein im Jahre 1997 im Baden-Verlag erschienenes Büchlein „Nid uf s Muul gheyt“ hinzuweisen. Es sind noch einige wenige Exemplare am Lager, die ich für wenig Geld verkaufe. Noch immer werden einzelne Exemplaren nachgefragt, aber bald wird es fertig sein damit. Als Mitbringsel, siehe oben, ebenfalls bestens geeignet.