Buchhinweis im 
Mai
 
2014
 

Zu Ende denken – Worte zum Unausweichlichen

Rebecca Panian / Elena Ibello
Wörterseh

Mit dem Unausweichlichen ist der Tod gemeint. Als die Filmemacherin Rebecca Panian mit dem frühen Tod ihres Vaters konfrontiert wurde, war für sie klar, dass sie sich mit dem Thema Tod näher auseinandersetzen wollte. Sie hatte ihre Freundin Elena Ibello, Schriftstellerin, für die Mitarbeit an einem Film gewinnen können. Es blieb aber nicht beim Film, denn es entstand der Wunsch, dazu ein Buch zu veröffentlichen mit Texten von bekannten oder auch weniger bekannten Menschen.

Die zwei Frauen fragten Persönlichkeiten aus Politik, Wissenschaft, Kunst, Medizin, Wirtschaft und Unterhaltung an, Texte zum Unausweichlichen zu verfassen, indem sie ihre Gedanken zu Leben und Tod niederlegen. Die angefragten Personen reagierten positiv; es entstand eine Sammlung von Texten, die aufrütteln und berühren. Die Texte sind ehrlich und schnörkellos.

So hat man ein Buch in den Händen mit persönliche Ansichten von Personen, die in der Öffentlichkeit eine eher zurückhaltende Rolle spielen. Andere sind bekannt aus Politik, Fernsehen etc. Die Texte leisten einen enorm wichtigen Beitrag zum Aufbau einer Gesprächskultur über das Sterben und das Ende des Lebens. Die palliative Ausbildung bei Pflegenden und Ärzten beginnt langsam Fuss zu fassen, nachdem die Einsicht erfreulicherweise wächst, dass es wichtig ist, in Würde von einem lieben Menschen Abschied zu nehmen.

Betroffene Angehörige wissen, dass das sehr schmerzlich sein kann, und dass die Trauer manchmal für eine lange, oft sehr lange Zeit die ganze Existenz ausfüllen kann. Wenn einem bewusst wird, dass das Ende eines Lebens auch einen Anfang hat, öffnet sich eine grosse Welt. Die Wertschätzung für einen Heimgegangenen bleibt unvwergesslich.

Ich verzichte bewusst darauf, einzelne Namen aus der Reihe von 48 Leuten aufzuzählen, die geschrieben haben. Man lasse sich überraschen. Der Fotograf Gianni Pisano hat von jeder Person eine Schwarzweissfoto beigesteuert.

Ein Buch, das man mit grosser innerer Bereicherung aus den Händen legt.