Gedanken zur Zeit im Dezember 2009

Den Weihnachtsrummel habe ich andern überlassen. Dieses Jahr ist es mir so richtig gut gelungen, mich aus allem heraus zu halten. Es hat wohl auch damit zu tun, dass ich im verflossenen Jahr meine liebe Annette habe hergeben müssen.

Auf einmal sind gewisse Sachen nicht mehr wichtig.
Viele Leute haben mit mir gesprochen, und das hat mir gut getan.
Gute Gespräche waren meine Weihnachtsgeschenke.

Gedanken zur Zeit im November 2009

Ich sehe es ihm an, dass er Freude hat, wenn ich in seinen Laden trete. Wir kennen einander schon lange. Ganz früher einmal war er für kurze Zeit mein Schüler gewesen, als er, vom Nachbardorf stammend, in unsere Schule wechselte. Gute Beziehungen zu ehemaligen Schülern freuen einen alten Lehrer immer.

Gedanken zur Zeit im Oktober 2009

Nun ist die Mundartwelle auch in meiner Tageszeitung angekommen. Zum Weinen ist’s. Und dies nicht nur auf der Seite mit den SMS. Nein, unter dem Mantel der Mundartpflege wird fröhlich Heimatschutz betrieben. Alte Wörter werden hervorgeholt, die niemand mehr braucht als etwa eben diejenigen welche zeigen wollen, dass sie noch Heimatboden-Haftung haben. Ist mir eigentlich wurst, sollen sie das haben.

Gedanken zur Zeit im September 2009

Es ist wieder die Zeit der Metzgeten. Ich schneide mir die Anzeigen aus der Zeitung aus und klebe sie auf einen Zettel. Irgend einmal möchte ich auch ins Restaurant gehen und Metzgete bestellen. (Am besten am früheren Abend, denn dann kann ich in der darauf folgenden Nacht ruhiger schlafen). Dazu ein gutes Glas Schweizer-, am besten Aargauerwein.

Am liebsten irgendwo im Freiamt. Da ist die Metzgete am besten.

Gedanken zur Zeit im August 2009

Man kann Bücher auch im Internet kaufen. Einfacher geht's nicht mehr. Bestellen, und dann kommt's mit der Post oder sonst einem "Verteiler". Dann gehört das Buch mir, mitsamt der Karton-Verpackung, die ich dann noch zu entsorgen habe.

Ich gehe lieber zu meinem Buchhändler oder bestelle bei ihm telephonisch oder mit einem Mail, wenn ich denke, er habe nicht am Lager, was ich haben möchte.

Gedanken zur Zeit im Juli 2009

Wenn es einem Menschen schlecht geht, dann tauchen einige so genannte Freunde unter. Da kann es passieren, dass sonst kontaktfreudige Menschen es auf einmal eilig haben, wenn sie einen sehen oder im Coop rasch mal hinter Gestellen verschwinden. Man fragt sich, wovor diese Leute fliehen.

Andererseits tauchen mit Sicherheit auch Leute mit guten Ratschlägen auf. Der "beste" Rat ist wohl der, man müsse halt alles nehmen, wie es komme.

Oder: Eine Krise sei immer auch eine grosse Chance.

Gedanken zur Zeit im Juni 2009

Muss denn Musik nicht rein klingen?

Ich staune, was da an Schulschlussfeiern jeder Stufe abgeht - und durchgeht. Niemand scheint mehr zuständig zu sein für musikalische Sauberkeit. Niemand, der Einhalt gebietet, wenn's schräg tönt, und der sagt: Nochmals von vorn! Besser aufeinander hören da, dort!

Mir scheint manchmal, Leiter von Bands und Gesangsgruppen hörten selber nicht, was denn besser tönen müsste. Oder dann hören sie's und wissen nicht, auf welche Weise Verbesserungen zu erzielen wären.

Gedanken zur Zeit im Mai 2009

Wer einen kranken Menschen begleitet, lernt Leute kennen. Das kann man wohl so sagen; denn sehr viele Menschen kümmern sich um einen Kranken: Ärzte, Pflegepersonen, Seelsorger, Fussreflexzonenmasseusen, Putzfrauen.

Gedanken zur Zeit im April 2009

Schöne Ostern!
Was die verschiedenen Leute genau meinen, wenn sie mir „frohe“ oder „schöne“ Ostern wünschen, hätte ich gern mal gewusst.

Wünscht man mir

Gedanken zur Zeit im März 2009

„Ich wünsche Ihnen einen guten Start in die neue Woche“.
„Wir starten mit Temperaturen um den Gefrierpunkt in den neuen Tag“.

Eine Liste, wie am Radio DRS 1 immer, überall und auf jedwelche Weise gestartet wird, würde Seiten füllen.

Gedanken zur Zeit im Februar 2009

Aus meiner Kindheit erinnere ich mich noch des Gedichtanfangs, den unser Vater jeweils aufzusagen pflegte, wenn es draussen stürmte und schneite:

Und dräut der Winter noch so sehr
mit trotzigen Gebärden,
und streut er Eis und Schnee umher,
es muss doch Frühling werden.

Gedanken zur Zeit im Januar 2009

Fröhlich leuchtet ein grosser fünfzackiger Stern, Pentagramm oder Drudenfuss geheissen, in der Weihnachtszeit über dem Haupteingang der Villmerger Kirche. Und niemand nimmt Anstoss. Ist halt einfach „der“ fünfzackige Stern.

Das Geheimzeichen des Pentagramms wurde schon immer – auch im christlichen Bereich – als Abwehrzeichen gegen dämonische Mächte verwendet. Es ist ein magisches Zeichen, und als solche bildet es eine Brücke zur Geisterwelt.