Gedanken zur Zeit im August 2013

Wenn das neue Schuljahr beginnt, lassen Bildungsverantwortliche sich vernehmen. Sie rühmen das das bisher Erreichte und lassen das Volk teilnehmen an ihren Visionen für die Zukunft der Schule in der Gesellschaft von morgen. Dafür haben sie einen Bildungs-Passpartout entworfen, worin die Bildungs- und Lern-Inhalte definiert sind. Wichtig: neben der Anerkennung des bisher guten Systems sollen Bildung und Schule fortgeschrieben werden.

Gedanken zur Zeit im Juli 2013

Soll eine Kirche umgenutzt werden, weil zu wenig Leute in den Gottesdienst kommen? Diese Frage beschäftigt die reformierte Kirchgemeinde Wohlen-Villmergen. Es geht um die eventuelle Umnutzung der reformierten Kirche, sehr wahrscheinlich dann auch um das angebaute Sigristenhaus (ich nenne es mal so) oder gar um das stattliche Pfarrhaus. Alle drei Gebäude stehen auf einem Grundstück, das heute noch eine wohltuend grosse Grünfläche mitten in überbautem Gebiet Waagmatten in Villmergen bildet.

Gedanken zur Zeit im Juni 2013

Ein Ankommen in Dolceacqua bietet mir jedes Mal Neues. Nie kann ich sagen, ich würde schon alles kennen. Es ist eine andere, neue Welt, und nicht eine touristische Entdeckung, sondern eine liebevolle Hinwendung zu Vielem, was mir das Leben zu Hause nicht gibt. Was ist es denn? Es ist die gewisse Einfachheit eines Lebens im Gemäuer, errichtet in alten Zeiten, mit anderen Mitteln und Materialien.

Gedanken zur Zeit im Mai 2013

Sie haben das Strohmuseum in die Villa eine ehemaligen Strohindustriellen – man nannte sie auch Strohbarone – gezügelt. Alle sind des Lobes voll, vom Herrn Landammann Hürzeler, der zur Einweihung hergereist ist, über den ehemaligen Regierungsrat Wertli (Präsident der Freunde des Strohmuseums) und Gemeindeammann Walter Dubler bis zum Mann von der Strasse. Ein etwas zwiespältiges Gefühl, trotz aller Lobes-, Dankes- und Erinnerungsreden der Politgrössen, bleibt. Wenigstens bei mir.

Gedanken zur Zeit im April 2013

Im Laufe meines Lebens haben sich um mich herum viele Bücher versammelt. Sie sind einfach so zu mir gekommen; die meisten habe ich gekauft, einige geschenkt erhalten. Und das sind sie nun alle bei mir. Um eine Übersicht zu behalten, habe ich alle in einer Datenbank registriert und neu dazu gekommene nachgetragen.

Gedanken zur Zeit im März 2013

Es heisst, dass der Bettwiler Bach früher recht fischreich war. Der Fischbestand nahm mit der zunehmenden Intensivierung der Landwirtschaft ab. Noch heute braucht die Bettwiler Feuerwehr in Brandfällen das Wasser des Erusbachs. In früheren Jahren wurde im Unterlauf des Baches eine Sägerei und eine Mühle mit Bäckerei betrieben.

Gedanken zur Zeit im Februar 2013

Ein strenger Winter sei es gewesen, heisst es allenthalben. Richtig kalt, und auf den Strassen gefährlich. Kaum ein Morgen, wo Automobilisten nicht ihre Autoscheiben vom Eis befreien mussten. Nichts mehr davon, dass unsere Kinder und Kindeskinder dereinst den Schnee nur noch vom Hörensagen kennen würden.

Gedanken zur Zeit im Januar 2013

Die natürlichste Art, sich fortzubewegen, ist das Gehen zu Fuss. Über Jahrtausende kannte der Mensch nicht anderes, als sich zu Fuss von Punkt A zu Punkt B zu begeben. Schon oft habe ich mir überlegt, wie das wohl gewesen sein mag, als junge Eidgenossen zu Fuss als Reisläufer in fremde Kriegsdienste zogen, in Kriegshandlungen verwickelt waren und vor dem Wintereinbruch sich wieder zu Fuss auf den Weg nach Hause machten.

Gedanken zur Zeit im Dezember 2012

Im Dezember haben Rückblicke und Voraussagen bedeutender Persönlichkeiten Hochsaison. In der Weltwoche 51/52 2012 kommen Leute aller Couleur zum Wort, vom Einsiedler Abt Werlen bis Xenia Tchoumichewa. Ersterer habe sich weit auf die Äste hinausgewagt wurde nach der Veröffentlichung seiner Traktates „Die Glut unter der Asche entdecken“ geschrieben.

Gedanken zur Zeit im November 2012

In meinem Gärtchen wächst eine Rebe, die ich von Italien mitgebracht und hier gepflanzt habe. Die Sorte kenne ich aus Italien: es ist eine Rossese-Reben, die in Ligurien schmackhafte, süsse Früchte und einen körperreichen Wein hervorbringt. Nun, ich hatte mir schon überlegt, ob wohl diese italiensiche Sorte hier in unserem Klima so schön gedeiht wie drunten in Bella Italia. „Niente problemi“ hat mir der Gärtner gesagt, bei dem ich die Rebe gekauft habe. Es sei eine in jeder Hinsicht robuste und anpassungsfähige Sorte, dass sie mir in der Schweiz sicher sehr viel Freude machen werde.

Gedanken zur Zeit im Oktober 2012

Das Wandern ohne technische Hilfsmittel und Wegweiser meine ich. Also nicht mit dem iPhone, wo mir auf einer bestechend schönen Karte der Weg von A nach B gewiesen wird und mich auf Naturschönheiten, Kunstdenkmäler, schöne Ortsbilder etc. hinweist. Zugegeben: im Falle eines Falles könnte dasselbe Handy gar von von Nutzen sein; etwa für einen, der im Gebirge in einer Gletscherspalte eingeklemmt ist oder es im im tiefen Wald mit Herzproblemen zu tun bekommt.

Gedanken zur Zeit im September 2012

Althergebrachte Weisheiten sind in unserer heute technisierten Umwelt kaum mehr bekannt. Auch wenn wir letztlich alle einer bäuerlichen Umwelt entstammen, haben wir doch wenig oder keinen Bezug mehr zu deren Kultur. Wenige haben allenfalls noch einen Garten oder „Pflanzblätz“, wo sie mit der Natur beim Säen und Ernten Kontakt haben und erleben, wie sie von Sonnenschein, Regen, Wind und Wetter abhängig sind. Mit Regen, Unwetter, Eis und Schnee kommen die meisten von uns nur noch im Auto auf dem Weg zur Arbeit in Kontakt. Für Wettervorhersagen und für Unwetterwarnungen ist Meteor an Radio und Fernsehen zuständig.

Gedanken zur Zeit im August 2012

Ja, ich wohne gern und habe meinen bestimmten Stil. Gemässigt modern könnte man sagen. An allen geeigneten Wänden habe ich oben Galerie-Leisten montieren lassen, damit ich, ohne Löcher in die Wand bohren zu müssen, nach Belieben Bilder aufhängen kann. Die Leiste hat den Vorteil, dass Bilder beliebig ausgewechselt werden können.

Gedanken zur Zeit im Juli 2012

Wenn ich nochmals von vorne anfangen könnte, möchte ich wissen, wie all die Berge heissen, die man an einem Föhntag vom Maiengrün-Turm aus sehen kann. Es gibt Leute, die alle Berge mit Namen kennen, und einige gar schon bestiegen haben. Ich bewundere solche Leute. Von vielen Bergen wissen sie auch Geschichten zu erzählen. Manchmal beneide ich diese Bergkundigen um ihren speziellen Erfahrungsschatz.

Gedanken zur Zeit im Juni 2012

Es gibt handygeschädigte Leute. Es sind Leute, die sich nichts mehr merken, sondern alles von ihrem Handy abrufen. Das geht von Telefonnummern, Adressen und dergleichen bis zum Wanderweg, den man unter Führung durch das Handy zurücklegt und dabei die Blümchen am Weg ganz vergisst.
Wer etwas nicht, oder nicht mehr weiss, der googelt.

Gedanken zur Zeit im Mai 2012

Man braucht sie zum Stimmen von Instrumenten. Nach ihrem einzigen Ton „a“ mit 440 Schwingungen in der Sekunde gibt sie die Richtung für alle anderen Töne. Der Geiger braucht sie für die Stimmung der a-Saite, der Chorleiter leitet vom „a“ der Stimmgabel die Intonationen für die einzelnen Stimmen ab. Im grossen Orchester wird zur Stimmung die Oboe bemüht: sie gibt den Ton „a“ in die Runde, nach dem sich alle anderen Instrumente richten.

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