Gedicht des Monats im im 
Mai
 
2016
 

Leise zieht durch mein Gemüt

Leise zieht durch mein Gemüt
liebliches Geläute.
Klinge, kleines Frühlingslied,
kling hinaus ins Weite.

Kling hinaus, bis an das Haus,
wo die Blumen spriessen,
wenn du eine Rose schaust,
sag, ich lass sie grüssen.

Heinrich Heine
1797 bis 1856

Eines der Gedichte, die für das Gedächtnis geschrieben
und ohne jede Mühe behalten sind.
Sozusagen ein poetischer Ohrwurm.

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Felix Mendelssohn hat das Gedicht vertont; allerdings erst, als Heine
eine weitere Strophe wegliess, die geheissen hatte:

Fragt sie, was es Neues gibt,
sag ihr, gutes Wetter.
Fragt sie, wie es mir ergeht,
sag: ich werde fetter.