Lesen ist für mich schon vom Wichtigsten. Ohne Bücher könnte ich nicht sein. Literatur kann wie Philosophie, Wissenschaft oder Religion die Welt erklären. Literatur ist ein immerwährendes Entfalten von Einsichten.
Gedanken zur Zeit im
Juni
2017
Was mir nicht bekommt
Das sind tremolierende Sopranistinnen, die keinen Ton geradeaus singen können und jede Melodie verunstalten. Meiner Meinung nach ist ein Ton etwas, dessen Schwingungszahl genau definiert ist und während seiner Dauer kein Auf und Ab verträgt. Ich habe aber nichts gegen ein Tremolo, das einen Ton aus einer gewissen Mono-Tonie und Starrheit erlöst und ihm Leben gibt. Aber bitte doch! Die Zeit von Cäcilia Bartoli ist vorbei – das ist meine, zwar unmassgebliche Meinung. Ich liebe Stimmen, die pfeifenrein und gradaus einen schönen Ton hervorbringen.
Meinen Ohren tut der Dani Forler weh mit seinem Schleim von Glanz und Gloria. Ich halte nichts von Interviews mit Sternchen und Stars und solchen, die sogenannt wichtige Ratschläge, Botschaften und Rezepte bereithalten.
Des Rates für das „Dürelüfte“ bin ich langsam überdrüssig. Sinkt die Temperatur nachts nicht unter 20°C sprechen sie von einer „Droopenacht“, ab 30°C am Tag sind es „Hitzedääg“. Und schon wieder rät man uns älteren Leuten, wir sollten den Schatten suchen, uns zwischen 11 und 15 Uhr nie überanstrengen und vor allem sollen wir viel trinken. Ich selber trinke, wenn ich Durst habe, und wenn dieser gross ist, trinke ich viel. Und ich muss zugeben, auch schon ohne Durst getrunken zu haben, damit das leidige Durstgefühl gar nicht erst aufkommen konnte.
Mit der Ferienzeit bricht auch das Leserwandern in der AZ aus. Der Mensch ist ein Herdentier; dazu wird er täglich eingeladen. Mir widerstehen die die täglichen Föteli mit so genannten prominenten Wanderdamen und -herren, die sich nach ihren abgelaufenen Kilo- und Höhenmetern vor die Kameras der Journis drängen, um am anderen Tag in der Zeitung die Schar der Nichtwanderer anzustrahlen.
Für Vegetarier und Veganer muss das „tsch – tsch“ in der Fernsehreklame wie Hohn und ein Schlag ins Gesicht sein. Die meinen es doch gut mit ihrem Mitleiden mit der Kreatur. Ich kann das als Nichtverächter eines saftigen Stücks vom Grill sogar nachvollziehen. solange mir ein Vegetarier nicht erklären kann, warum denn Tiere einander mit Haut und Haar fressen, kann ich aller gut gemeinten Vegi-Philosophie nicht folgen.