Gedanken zur Zeit im 
Juli
 
2016
 

Islam-Spezialisten

Immer wieder soll ich lernen, zu unterscheiden zwischen Schiiten und Sunniten, zwischen dem Islam in den verschiedenen Ländern, ich soll endlich begreifen, dass es in der Religion Mohammeds halt im Laufe der Zeit da und dort zur verschiedenen Ausprägung gekommen ist. Man will mich immer wieder davon überzeugen, dass der Islam die friedlichste Religion auf Erden, et cetera.

Und dann soll ich doch bitte nicht immer nur Fragen stellen; denn es sei im Islam nun einmal so und nicht anders. Ja, was soll ich da denken? Den Kopf schütteln und nichts mehr denken. Das tun die meisten.

Wie soll ich es normal finden, wenn da eine Frau in einem Ganzkörper-Badeanzug neben mir die Bassin-Längen auf- und abschwimmt?
Warum hat es beim Freitagsgebet, wenn hunderte von Männern in Reih und Glied ihren Hintern in die Höhe strecken, keine Frauen?
Wie geht es wohl meiner ehemaligen Schülerin NN, die in der 7. Klasse mit einem Polizisten in Istanbul verheiratet worden ist, den sie vorher noch nie gesehen hatte?

Einfältige Fragerei, kann man mir vorhalten. Eigentliche konkrete Antworten würden mich aber interessieren. Die Antwort auf die Frage zum Beispiel, warum in islamischen Ländern keine christlichen Kirchen gebaut, geschweige denn an einer Universität ein Lehrstuhl für christliche Theologie errichtet werden darf? Hingegen werden von den Saudis in Europa immer wieder prunkvolle Moscheen finanziert.
Wo sind da die Herren von der Bischofskonferenz oder vom Rat Christlicher Kirchen mit ihren Protesten? Die verschlafen ihre Sache wohl gründlich.

In der Moschee von Wohlen habe ich von der Führerin am Besuchstag zu hören bekommen, eine Moschee müsste ihren Platz eigentlich in jeder Stadt gerade neben der christlichen Haupt-Kirche bekommen. Erst dann könnte man von gleichberechtigter Anerkennung sprechen. Dann wäre es nachher auch kein Problem mehr, dass in islamischen Staaten christliche Kirchen gebaut werden dürfen. Mir fehlt der Glaube an solche Statements, schon weil sie von einer Frau kommen, die immer einige Meter hinter ihrem Mann hergehen muss.

Islamkenner sollten uns erklären, warum es Länder gibt, in denen man Frauen einsperren und schlagen darf, und warum man Frauen in Saudi-Arabien auspeitschen darf, wenn sie Auto fahren wollen. Sie sollten uns weiter erklären, warum bei gutgemeinten Angeboten in Gemeinden zu Integrations- oder Informationsveranstaltungen hauptsächlich nur Männer kommen. Die grössten Scharfmacher scheinen mir die so genannten Konvertiten zu sein, vorherige Christen also.

Integrationsprogramme werden scheitern, solange extrem gläubige Muslime ihr steinzeitliches, abwertendes Frauenbild nicht aufgeben. Ich meine, beim Thema Integration seien wir zu gutgläubig. Mich verwundert es seit vielen Jahren, dass sich schweizerische Frauenverbände nicht zu Wort melden, ein katholischer Frauenbund etwa mit Rosmarie Zapfl als Sprecherin für eine Befreiung muslimischer Frauen. Das wäre doch eine Tat, oder nicht?

Mit dem Blick-Chefkolumnisten Frank. A. Meyer habe ich das Heu meist nicht auf derselben Bühne. Aber ich stimmte ihm zu, als er in einer seiner Kolumnen schrieb, der Islam passe nicht in diese Welt, da er im Mittelalter stecken geblieben und die Aufklärung voll an ihm vorbeigegangen sei.