Gedanken zur Zeit im März 2017

Lesen ist für mich schon vom Wichtigsten. Ohne Bücher könnte ich nicht sein. Literatur kann wie Philosophie, Wissenschaft oder Religion die Welt erklären. Literatur ist ein immerwährendes Entfalten von Einsichten.

Gedanken zur Zeit im Juli 2017

Als Sohn eines Bäckers backe ich ab und zu mein Brot selber, mache also mein eigenes Brot; deshalb bin ich ein eigentlicher Eigenbrötler. Selbstverständlich kaufe ich Brot und Backwaren auch in die Bäckerei, wenn ich nicht gerade dazugekommen bin, mein eigenes Brot zu backen. Für mich ist das Brotbacken auf irgendeine Art mit nostalgischen Gefühlen verbunden. Wenn es in meiner Wohnung nach Teig und nachher nach herrlich frischem Brot riecht, dann kehren Erinnerungen an meine Jugendzeit zurück. „Wo’s beckt, das schmeckt’s“ war früher der Werbeslogan des Bäckergewerbes.

Gedanken zur Zeit im Juni 2017

Das sind tremolierende Sopranistinnen, die keinen Ton geradeaus singen können und jede Melodie verunstalten. Meiner Meinung nach ist ein Ton etwas, dessen Schwingungszahl genau definiert ist und während seiner Dauer kein Auf und Ab verträgt. Ich habe aber nichts gegen ein Tremolo, das einen Ton aus einer gewissen Mono-Tonie und Starrheit erlöst und ihm Leben gibt. Aber bitte doch! Die Zeit von Cäcilia Bartoli ist vorbei – das ist meine, zwar unmassgebliche Meinung. Ich liebe Stimmen, die pfeifenrein und gradaus einen schönen Ton hervorbringen.

Gedanken zur Zeit im Mai 2017

»Ich glaube nur, was ich sehe!« –Diese Aussage widerspiegelt eine heute ziemlich verbreitete Welt- und Wirklichkeitssicht. Das augenscheinlich Nachprüfbare wird als das »Wirkliche« qualifiziert. Darin richtet man sich dann möglichst gemütlich ein. Mehr braucht’s eigentlich nicht zum Leben. Oder vielleicht doch?

 

Gedanken zur Zeit im April 2017

Das Stück heisst „Fiire“. Gut, habe ich an der Einführung teilgenommen. Dort wurde von der Entstehung dieses Stücks erzählt. Diverse Autoren schrieben Stücke zum 50-Jahr-Jubiläum des Kellertheaters (warum das so hisst, obwohl im 1. Stock des Gebäudes gespielt wird: Die Ursprünge liegen im Keller neben der Post Bremgarten, wo am Anfang gespielt worden ist. Der Name wurde beibehalten.

Gedanken zur Zeit im Februar 2017

Ja, jetzt sollte man ins Tessin oder überhaupt in die Südschweiz fahren, um unserer tristen Nebeldecke zu entfliehen. Die Neugier, zum ersten Mal durch den längsten Bahntunnel der Welt zu fahren, kommt dazu.

Gedanken zur Zeit im Januar 2017

Der neumodische Gruss zum Neujahr scheint salonfähig zu werden. Alle wünschen einander einen guten Rutsch. Es soll Ersatz dafür sein, dem Gegenüber mit ein paar persönlichen Worten ein gutes neues Jahr zu wünschen.

Gedanken zur Zeit im Dezember 2016

Das Emmental, ein besonderes Stück Schweiz. Das kann man wohl in verschiedener Hinsicht so sagen. Zum ersten ist es landschaftlich mit den sanften Hügeln, den dunklen Wäldern, die an saftige Wiesen und Weiden grenzen. Dann sind es die weit ausladenden mächtigen Bauernhöfe, die als einzelne Heimbezirke in den günstigsten Senken oder an sanften Hängen vor hunderten Jahren vollständig aus Holz gebaut worden sind. Noch heute verraten viele wunderschöne, meist mit Geranien geschmückten Fassaden eine frühere Behaglichkeit und einen gewissen Reichtum. Dann sind es weiter die Leute aus dem Emmental, die uns diesen Teil schweizerischer Lebensart und Kultur vermitteln: ein bodenständiger, arbeitsamer, ehrlicher und gottesfürchtiger Menschenschlag lebt noch immer hier.

Gedanken zur Zeit im November 2016

Diesem Pianisten zuzuhören ist die Vorausahnung himmlischer Herrlichkeit. YouTube sei Dank. Immer Klassik, immer wieder Mozart, immer wieder Bach... Ich bin ein alter Knochen, der davon nicht genug bekommen kann. Ihre Musik ist meine Welt.

Gedanken zur Zeit im Oktober 2016

Das Präludium in C-Dur von Böhm war das erste Stück im Programm des Organisten an der Versöhnungskirche in Waldshut. Ich war einigermassen entsetzt über das Tempo. So kann man das nicht spielen, denn im Pedalsolo wurde  es „ohrenscheinlich“: So können vor allem die grossen Pfeifen kaum zum Klingen kommen. Und in den Manualen herrscht Mischmasch; man hört keine einzelnen Stimmen mehr. Das Ganze wird zum bombastischen Klangteppich.  

Gedanken zur Zeit im Juli 2016

Immer wieder soll ich lernen, zu unterscheiden zwischen Schiiten und Sunniten, zwischen dem Islam in den verschiedenen Ländern, ich soll endlich begreifen, dass es in der Religion Mohammeds halt im Laufe der Zeit da und dort zur verschiedenen Ausprägung gekommen ist. Man will mich immer wieder davon überzeugen, dass der Islam die friedlichste Religion auf Erden, et cetera.

Gedanken zur Zeit im September 2016

Ja, so ist es eben heute mit dem reisen. Es geht alles Schlag auf Schlag; der Taktfahrplan bringt bequeme Verbindungen und effiziente Reisezeiten. Das schätze ich sehr.

Gedanken zur Zeit im August 2016

Wie war das doch eine wunderbare Fügung, das mit dem Fünfsternhotel Gstaad Palace, wo wir heute eingetroffen sind! Der Portier nimmt den Koffer und lässt ihn auf das Zimmer bringen.

Ankunft in der Junior-Suite im Zimmer 409. Wir haben so etwas Ähnliches noch nie gesehen. Eine Begrüssungskarte auf dem Tisch neben der Flasche Weissen im Eiskübel, Snacks dazu, Früchte, Blumen, im Badezimmer jeglicher Komfort. Ich kann gar nicht alles aufzählen.

Gedanken zur Zeit im Juni 2016

Da hat sich die Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen aber arg blamiert. Die Rede ist von der Einweihung des Gotthard-Basistunnels am 1. Juni 2016.  Die Arbeitsgemeinschaft hatte sich darauf geeinigt, dass einer im Namen aller Christen der Schweiz den Tunnel einweihen oder einsegnen dürfe. Dazu ausersehen war der ehemalige Abt Werlen von Einsiedeln. Warum der, entzieht sich meiner Kenntnis. Der sollte doch wieder sein Leben als Mönch nach der Regel des heiligen Benedikt in seinem Kloster führen und sich nicht aus jedem Fenster hinauslehnen, das gerade offensteht. Das nur meine persönliche Meinung.

Gedanken zur Zeit im Mai 2016

Wie soll man Roman Bättig nach seinem Tod in einer Würdigung gerecht werden? Ich will es nicht mit einem Nach-Ruf tun, sondern vom Menschen berichten, der mich durch seine Vielseitigkeit und mit seinem Wissen auf verschiedenen Gebieten sehr beeindruckt hat.

Gedanken zur Zeit im April 2016

Schau während der Schulstunden
fleissig aus dem Fenster, Kind
lerne die Lektionen des Kastanienbaums
im Schulhof
durch seine Äste erfährst
du vom Wesen der
Wolken

Merke dir die Lektion
der unscheinbaren
nach Brosamen pickenden Vögel
die mit einem Flügelschlag
über Mauern und Gitter sind

Lerne von den Dornen
versteckt unter den Blättern
der Hecke

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