Gedanken zur Zeit im 
Dezember
 
2008
 

Wetter als Platzhirsch-Problem

Ein klein wenig hat es mich schockiert, wie da Leute aufeinander losgehen, die es mit den Wetterprognosen zu tun haben: Bucheli, Wick und Kachelmann.

Alle sind für Wettervorhersagen zuständig. Eine Vorhersage ist ein Produkt, das verkauft werden will. An Fernsehstationen, Fremdenverkehrs- und Reisebüros, Landwirtschaft etc. Damit lässt sich Geld machen. Der Wettbewerb, wer die besseren Prognosen macht, und wer ein besonderes Ereignis richtig vorausgesagt hat - oder eben nicht - finde ich ja nicht schlecht. Aber eben, der Knatsch ist das, was sich nicht gehört.

Der Platzhirsch beim Schweizer Fernsehen, Bucheli, möchte neuerdings mit dem BLICK ins Geschäft kommen, wo bis dato Wick der Hirsch und zur Hauptsache mit den privaten Fernsehstationen TeleZüri, Mittelland TV etc. im Geschäft ist. Er produziert mit wenigen und einfachen Mitteln.

Dann der Kachelmann, der zwar seine Station im Appenzellerland betreibt, seine Prognosen aber für deutsche Fernsehanstalten macht und keine Gelegenheit auslässt, die Vormachtstellung von Bucheli im Schweizer Fernsehen zu beklagen. Dass sie übereinander despektierlich reden – Bucheli sei ein Krebsgeschwür, so hat Wick in der Sendung „Reporter“ gesagt – finde ich daneben.

Nun begreife ich natürlich einiges. Auch auf die Präsentation kommt es an. Wer hat die schönste Wetterfee, die im Stande ist, die Stirn zu runzeln und fast Tränen zu weinen, wenn sie so genannt „schlechtes Wetter“ voraus sagen muss. Jeden Abend eingekleidet zu werden von irgendeinem Vögeli oder Zettmeyer hat wohl auch seinen Reiz.

Wie jeder Christenmensch freue ich mich auf Weihnachten und geniesse den Advent. Der Pensionär, der hat gut schreiben, werden jetzt die Leserinnen und Leser denken. Denke ich auch und bin dankbar für jeden neuen guten Tag, der uns geschenkt ist. Gerne schmökere ich in meinen vielen Büchern und möchte daraus ein paar Bauern-Wetteregeln zu Weihnachten zitieren. So falsch sollen sie ja nie gewesen sein, heisst’s. Mindestens so sicher wie die Voraussagen der Muotathaler, seien sie.

Ist die Christnacht hell und klar,
folgt ein höchst gesegnet Jahr.
Ist’s zu Weihnacht warm und lind,
kommt zu Ostern Schnee und Wind.

Auch der Stephanstag und Silvester haben ihre Regeln:

Windstill muss St. Stephan sein,
soll der nächste Wein gedeihn.
Wind in Sankt Silvesters Nacht
hat nie Wein und Korn gebracht.

Hoffen wir also, dass das mit dem gesegneten Jahr und mit dem Wind an St. Stephan und Silvester möge in Erfüllung gehen!