Buchhinweis im 
März
 
2011
 

Kurzbefehl

David Bauer
Der Kompass für das digitale Leben
Echtzeit-Verlag

Wer ein Computerbenutzer ist wie ich einer bin, sollte dieses fast 200 Seiten fassende Buch unbedingt lesen. Ja, was für einer ich denn bin, wird wohl gefragt. „Fast alles von mir selber gelernt“ möchte ich (in Abwandlung einer Kolumne von Peter Bichsel) sagen. Ein Dazugekommener bin ich.

Angefangen hat es bei mir als Lehrer, als im Schulzimmer auf einmal zwei Computer standen, in einer Zeit, als schon einige Schüler besser Bescheid wussten, was man damit alles anfangen kann, als der Lehrer. Dann gab es Kurse, und immer wieder Neues. Und, weil man alles zu wenig anwenden konnte, war fast alles bald wieder vergessen. Irgendwann später wurde das ganze Schulhaus per Internet mit der grossen Welt verkoppelt.

So, gottlob gibt es das Buch von David Bauer, das mir einerseits viele Türen aufmacht zum besseren Verstehen der digitalen Welt, und mich andererseits vom Druck befreit, immer alles kennen und wissen zu müssen, was einem da täglich angeboten wird.

In sieben Kapiteln wird eine Fülle von Anregungen, Tipps, Fragen und Antworten behandelt.

In „Leben und Überleben“ gibt der Autor zum Beispiel den Tipp, wie sich einer vom ganzen Technik-Wahnsinn erholen kann: „Machen Sie einen ausgedehnten Spaziergang im nächstgelegenen Wald. Brechen Sie früh am Morgen auf und kehren Sie erst wieder zurück, wenn es eindunkelt. Ohne Handy, Fotoapparat und iPod. Nehmen Sie ein Notizbuch mit, schreiben und zeichnen Sie. Saugen Sie Eindrücke auf und speichern Sie sie.“

Solcher Ratschlag von einem profunden Kenner der digitalen Welt gefällt mir.

  • Was weiss Facebook über uns, und wer kontrolliert das Internet?
  • Welche Umgangsformen sind im Internet angebracht?
  • Muss ich immer erreichbar sein, und wie telefoniere ich in der Öffentlichkeit?
  • Sollte man die Handschrift wieder vermehrt pflegen?
  • Was macht die Technologie mit unserer Identität?

Solche und noch Dutzende anderer Überschriften machen das Buch zu einem kurzweiligen, kompetenten Ratgeber. Ich geniesse es, in dem handlichen Büchlein zu schnüffeln, zu blättern und mich aufklären zu lassen. Seit der Lektüre dieses Buches hat sich mein Verhältnis zu allem, was die digitale Welt bietet, etwas entspannt.

Aber im letzten Kapitel stellt der Autor noch die Frage, was in zehn Jahren sein wird. Er beleuchtet die grossen Trends der nächsten Jahre. Wir werden uns noch an Vieles gewöhnen müssen.

Trotz allem: die Lektüre des Buches „Kurzbefehl“ macht Freude und ist Seite für Seite ein wahres Lesevergnügen.