Buchhinweis im 
Juni
 
2010
 

Noch Wünsche

Gunhild Kübler
Dörlemann Verlag

Na ja, das Kolumnenbuch habe ich auf Anzeige des Verlags gekauft und auch deshalb, weil ich die Verfasserin als Kritikerin im Literaturclub SF DRS her kannte. Dort hatte sie während 16 Jahren kompetent mitgeredet.

Was nun diese Kolumnen anbelangt: Sie haben mich nicht vom Hocker gerissen; vor allem diejenigen nicht, die feministisch eingefärbt sind. Und was sie so von Tod und den letzten Dingen sagt, kann auch nicht der Weisheit letzter Schluss sein.

Gut, Küblers Kolumnen verleiten zum Weiterdenken. Es liegt halt in der Natur von Kolumnen, dass sie Licht werfen, anleuchten und dann kurz und bündig zu einer Meinung übergehen. Wo Licht ist, gibt’s Schatten. Und grosse Verantwortung für ihre Schreibe übernehmen Kolumnen-Autoren meistens nicht.

Sprachlich: wohl geschliffene Sätze, die sie übrigens auch bildet, wenn sie spricht. Und als gebürtige Deutsche hat sie nie versucht, Schweizerdeutsch zu sprechen. Das ist positiv. Das Andere kennt man ja vom Klaus W. Stöhlker, Unternehmensberater, der gerne Schweizerdeutsch sprechen würde, es aber nicht fertig bringt. So spricht er ein befremdliches Mischmasch von Hoch- und Schweizerdeutsch.

Trotzdem, ich bin froh das Buch gelesen zu haben. Wenn ich es nicht gelesen hätte, könnte ich auch nicht mitreden. Der Autorin halte ich zugute, dass sie eine Meinung hat und dazu steht.

Die witzigste Kolumne im Buch ist wohl die, in der die Autorin davon schreibt, wie man über ein Buch spricht, das man nicht gelesen hat.