Gedanken zur Zeit im April 2012

Was machen Alten, die immer wieder kommen?“
„Sie füttern die Jungen, die unterm Dach aus den Eiern geschlüpft sind“
„Aus was für Eiern?“
„Aus den Eiern, welche die Taube ins Nest gelegt hat, und aus denen dann die Jungen geschlüpft sind“
„Und warum legen sie Eier?“

Gedanken zur Zeit im Februar 2012

Das Modewort Bereich ist allgegenwärtig. Meteorologen stellen Minustemperaturen im zweistelligen Bereich in Aussicht, und nach einigen Tagen klettern die Temperaturen bereits wieder in den zweistelligen Bereich. Das kann Vieles bedeuten und soll den Anschein soliden Expertenwissens machen.

Gedanken zur Zeit im März 2012

Der Unterschied von Hasen und Kaninchen wird vor allem in der Osterhasenzeit zum Problem. Ein Beispiel: Da wird in der Coop-Zeitung von einem Kaninchenzüchter in Wegenstetten berichtet, der – wie im Fricktal üblich – von den „Hasen“ redet, wenn er seine Kaninchen meint. Dass der Verfasser des Artikels, ein gewisser Franz Bamert, dann aber immer vom Hasenfleisch schreibt, wenn er den Osterbraten meint, ist verwirrlich.

Gedanken zur Zeit im Januar 2012

„Luge do, der Otto!
Geseetmr di ä wider einisch?
Hoi, wie gots dr?
Wi hesch es?“

Wer kennt sie nicht, diese stereotypen Begrüssungen. Auf die Frage, wie es mir geht, frage ich je nach dem zurück:

„Wa meinsch genau?“ oder
„Wa wettisch gern wüsse?“

Gedanken zur Zeit im Dezember 2011

Was denkt wohl der Elch, der vor dem Haus im Quartier mit Rehlein, Zwergen und Engeln um die Wette leuchten muss? Ich kann mir vorstellen, dass es für ihn, der sonst die weiten Wälder des Nordens durchwandert, nicht so einfach ist, seinen leuchtenden Schlitten über den Rasen zu ziehen. Das Nachbarhaus wird von einer Rotte leuchtender Zwerge bewacht, und weiter hinten klettert ein Samichlaus am Ablaufrohr der Dachrinne in die Höhe. Alles neu für unseren Lappland-Elch.

Gedanken zur Zeit im Oktober 2011

Eigentlich hatte ich gehofft, ich müsste nach den eidgenössischen Wahlen einige Politiker-Gesichter nicht mehr ansehen. Aber damit war wenig oder nichts. Was mich verwunderte, war die freche Art, entlang von Strassen, bei Kreiseln und an den Einfallsstrassen und in den Ortschaften Plakatwände aufgestellt und die Kandelaber der Strassenbeleuchtungen mit allen den fähigen Köpfen angereichter werden durften.

Gedanken zur Zeit im November 2011

Da war ich von meinem ehemaligen Pfarrer vor wenigen Wochen zum Orgelspiel nach Arosa eingeladen. Der Zufall wollte es, dass an jenem Wochenende hoher Besuch aus Sibirien da war. Zugegen war nämlich der Bischof von Sibirien, Josef Werth, residierend in Nowosibirsk. Er war eingeladen von der Organisation „Kirche in Not“, die ihn hierher gebeten hatte, damit für die Bedürfnisses seines Bistums Geld gesammelt werden konnte.

Gedanken zur Zeit im September 2011

Nun bauen sie seit bald zwei Jahren an einem Gebäude; es soll ein Sozial- und Altersheim werden. Grössenordnung: ungefähr wie ein dreistöckiger 12-Familienblock. Ich konnte die Arbeiten von ferne verfolgen; denn der Bau liegt in meiner Blickrichtung talabwärts. Er ist so langsam hochgezogen worden, dass ich mich dann und wann fragte, ob den Bauherren vielleicht das Geld ausgegangen sei.

Gedanken zur Zeit im August 2011

Senioren haben es nicht leicht. Davon kann ich ein Lied singen. „Jetzt ist er pensioniert, der hat Zeit, fragen wir ihn doch mal, ob er....“ So tönt es, und so ist die Realität.

Gedanken zur Zeit im Juli 2011

Da habe ich mich doch auf eine schöne Fronleichnamsprozession gefreut in diesem katholischen Land. Neben einem religiösen auch aus kulturellem und folkloristischem Interesse. Aber nichts, kirchliche Feiertage gibt’s unter der Woche keine mehr in diesem Land. Weder Karfreitag, Fronleichnam, Mariae Himmelfahrt, noch Allerheiligen. Schon gar keine Kirchenpatronats-Feste mehr. Alles ist so genannten wirtschaftlichen Notwendigkeiten zum Opfer gefallen. Die Feste mögen in Kirchen von alten Leuten noch begangen werden; sonst aber ist überall normaler Werktag.
Und das ist Italien!

Gedanken zur Zeit im Juni 2011

Schon in meiner Kindheit gehörte zu einer Wanderung oder zu einer Velotour das Einkehren. Richtig Halt machen und in einer Wirtschaft etwas trinken, den Durst löschen, und wenn man Hunger hat, etwas essen. Was gibt’s Schöneres, als nach einer Wander- oder Velotour, sei sie in Länge und Umfang auch bescheiden gewesen, einzukehren?

Gedanken zur Zeit im Mai 2011

In den Wetternachrichten an Radio und Fernsehen wurde es schon Tage vorher verkündet: Die Eisheiligen stünden vor der Tür, und Pankraz, Servaz und Bonifaz würden am 12., 13., und 14. Mai kühles Wetter bringen. Und die „Kalte Sophie“ werde ihrem Namen dieses Jahr sicher gerecht werden. Und so kam es auch. Am Sonntag, 15. Mai kam der markante Kälte-Einbruch.

Gedanken zur Zeit im April 2011

Zwischen Brugg und Windisch liegt die grösste Baugrube, die ich in meinem Leben je gesehen habe. Ich bin beim Anblick richtig erschrocken. Es kam mir in den Sinn, dass da „der Campus“ entsteht. Campus heisst Feld. Muss man ja schon fast lateinisch benennen, wo die Erde hier doch nur so von römischen Überresten trieft.

Gedanken zur Zeit im März 2011

Die Fasnacht sei dieses Jahr spät, sehr spät. Aber warum denn eigentlich?
Weil Ostern eben spät sei, dieses Jahr.
Warum denn dieses Hüscht und Hott mit Ostern?

Kann man Ostern denn nicht ein für allemal auf einen bestimmten Tag legen, wie Weihnachten zum Beispiel, die doch immer am 24./25. Dezember über die Bühne geht? So wüsste man doch, woran man ist, auch mit den Winterferien und mit einer „Brücke“ zum Beispiel über diese Tage.

Gedanken zur Zeit im Februar 2011

Feld und Flur, Wald und Landschaft genau anschauen: Das war der Rat eines meiner Lehrer schon in meiner Jugend. Schauen, was da in Jahrhunderten, ja in Jahrtausenden passiert ist und noch heute passiert, wie sich eine Landschaft verändert, was wo ist, und warum es so ist. Ich habe im Laufe der Jahre gelernt, die Landschaft zu lesen.

Gedanken zur Zeit im Januar 2011

In der Mundart gibt es die Wendung vom „hei tue“. Wenn man von einer Person nicht weiss, woher oder aus welcher Familie sie kommt, dann heisst es; „I cha ne nid hei tue.“ Umgekehrt heisst das, dass man von einem Menschen, den man kennt, weiss, von wo er kommt und wo er hingehört; mit anderen Worten, wo er daheim ist. Man kannihn eben „hei tue“.
In Josef Villigers Gedicht aus dem Jahre 1981 gibt’s einen schönen Zusammenhang vom heigo und äneghöre:

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