Buchhhinweis vom März 2008

Moritz Leuenberger

Ein Plädoyer für die Politik nennt der Vorsteher des Departementes für Energie/Verkehr/Umwelt/Kommunikation (UVEK) sein gut 200 Seiten umfassendes Werk. Buch. Es ist sein ausserordentlich gescheites Buch mit einem allgemeinen Teil in 11 Kapiteln, in welchen stets wieder auf gehaltene Reden verweisen wird, die dann im zweiten Teil des Buches versammelt sind.

Buchhhinweis vom Februar 2008

Elsbeth Hobmeier und Beat Koelliker

Ja, ich liebe den Schweizer Wein, roten oder weissen, kommt nicht drauf an. Ich schätze die Arbeit vieler Produzenten, die in den letzten Jahren die Qualität ihrer Erzeugnisse markant gesteigert haben. Wer in unserem Lande mit Liebe und mit Leidenschaft einen Wein macht, verdient Anerkennung.

Buchhhinweis vom Januar 2008

Paulo Coelho

Wieder einmal bin ich der Versuchung erlegen, in der Buchhandlung nach einem Bestseller zu greifen und ihn nach dem Lesen des Klappentextes zu kaufen. Und da bin ich in eine Welt hinein geraten, die meine nicht ist. Eine bewegende Geschichte über Liebe, Mut und eine spirituelle Form der Erotik sei das Buch. Aber von Erotik war da nicht viel.

Dafür wurde ich in die zwei Welten der Mondtradition und der Sonnentradition eingeführt. Und in die Welt der Gefühle, „wo es keine Zeit, keinen Raum und keine Grenzen gibt“.

Buchhhinweis vom Dezember 2007

Josef H. Reichholf

Ein Buch, das einen nach der Lektüre weiterfragen lässt. Gibt es den Klimawandel? War das nicht alles schon mal da? Gab es denn nicht früher schon Hochwasserkatastrophen? Wer ist auf Reisen durch Europa nicht schon Hochwasser-Marken begegnet, weit oben an Hausmauern angebracht, die auf unvorstellbar hohe Wasserstände des nahen Flusses hinweisen? Und waren die letzten Hochwasser denn wirklich „Jahrhundert-Hochwasser“? Das grösste Hochwasser im letzten Jahrhundert war jedenfalls das Juli-Hochwasser im Jahre 1954. Schon vergessen?

Buchhhinweis vom November 2007

Marcel Reich-Ranicki

Ein Gedicht
zum Tagesbeginn,
am Ende eines Tages,
während des Tages?

Gedichte öffnen Welten; wer Gedichte schreibt, kennt die Welt, vielleicht eine etwas andere, neue, unbekannte. Hinter jedem Gedicht steht ein Mensch, der uns seine Welt zeigen möchte. Das ist bei vielen Gedichten so.

Buchhhinweis vom Oktober 2007

Ross King

Nachdem ich das Taschenbuch mit seinen etwas über 230 Seiten das erste Mal gelesen hatte, stand fest, dass ich es mir bald nochmals vornehmen würde. Nicht, weil ich den Inhalt das erste Mal nicht verstanden hätte, sondern weil ich gerne nochmals in die Zeit der Medici von Florenz eintauchen mochte, in die Geschichte der Familie, die unter anderem mit dem Bau der Kathedrale den Reichtum und die Pracht ihrer Stadt verewigen wollte.

Buchhhinweis vom September 2007

Steven Gilbar

Unglaublich, was ich von diesem Buch über Bücher alles mit bekommen habe!

Jetzt weiss ich endlich, wieso die einen Buchrücken von oben nach unten, die anderen von unten nach oben beschrieben sind; ich weiss jetzt auch, was der Schmutztitel ist, und welche Masse das grösste Buch der Welt hat.

Buchhhinweis vom August 2007

Manfred Lütz

Manfred Lütz ist Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, Nervenarzt und Theologe. Auf den Autor bin ich aufmerksam geworden durch ein Radiogespräch mit dem Autor, moderiert von Mona Vetsch. Als ich hörte, wie da der Verfasser sagte, er begreife nicht, wieso man im Wald herumrennen solle, wenn man auch ganz gemächlich gehen könne, wo doch Vorteil dabei sei, dass man jede Blume sehe, jeden Baum, und man höre erst noch die Vögel singen.

Seiten

Buchhhinweis vom Dezember 2015

Gregor Schöllgen

Das war eine ungemein spannende Lektüre. In der Erinnerung ist er zwar etwas hinter die gegenwärtige Bundeskanzlerin Angela Merkel zurückgetreten. Sie war es ja, die gegen ihn angetreten war und die Wahlen gewonnen hatte. An die Regierungszeit und an alle die Namen, die während Schröders Kanzlerschaft waren, kann ich mich gut erinnern.

Buchhhinweis vom November 2015

Christa Wolf

Bereichert durch viele neue Einsichten lege ich Christa Wolfs Erzählung „Der geteilte Himmel aus der Hand.  Das ist doch eine Erzählung aus der Zeit, die ich hier in der Schweiz auch hätte mitbekommen müssen. Das Schwere, das Menschen in der Ostzone haben tragen müssen, ist an meiner Generation vorübergegangen. Wie hätten wir hier auch Anteil nehmen können? Wir wussten ja nichts.

Buchhhinweis vom Oktober 2015

Kurt Oldani

Das soll ihm einer nachmachen! Seit neun Jahren schreibt Kurt Oldani zweimal in der Woche unter dem Pseudonym „ni“ eine Zeitungskolumne. Eine an Umfang grosse Plauderei über dies und das, meist über Alltägliches. Immer findet er etwas, über das sich – nach genauer Beobachtung – zu schreiben lohnt. Teils sind es Geschichten und Erlebnisse von früher oder auch „Betrachtungen mit Augenzwinkern“ über Dinge von heute.

Buchhhinweis vom September 2015

Eduard Mörike

Eduard Mörike ist den meisten Leuten noch in Erinnerung – wenn überhaupt – durch Gedichte aus der Schulzeit, wo manch einem Menschen die Freude an Dichtung, Lyrik und Balladen gründlich verdorben worden ist. Man wollte Gedichte durch Auswendiglernen jungen Köpfen eintrichtern, die dafür noch nicht aufnahmefähig waren.

Buchhhinweis vom August 2015

Tim Krohn

Tim Krohn hat mich mit seinem Roman „Vrenelisgärtli“ begeistert, das vor Jahren lange auf der Bestsellerliste figurierte. Das schmale Büchlein von den Nächten in Vals mit seinen gut 150 Seiten stach mir in einer Buchhandlung in die Augen.

Buchhhinweis vom Juli 2015

Martin Walser

Die Novelle berichtet von den Erfahrungen zweier Ehepaare, die sich in den Ferien zufällig kennen lernen; das heisst, irgendeine vage Bekanntschaft aus früherer Zeit spielt schon mit hinein. Es sind aber anscheinend ganz normale Durchschnittspaare in einigermassen gehobener Situation, die sich da begegnen. Die Novelle spielt sich an einem begrenzten Ort, nämlich im Ferienhotel am Wasser ab. Es ist der Bodensee, wie man immer wieder merkt.

Buchhhinweis vom Juni 2015

Julian Barnes

Julian Barnes ist ein britischer Schriftsteller mit Jahrgang 1946, der mit “Lebensstufen“ ein eigenartiges, aussergewöhnliches Buch geschrieben hat. Warum aussergewöhnlich? Es besteht aus drei Teilen. In den ersten zwei Teilen wird über Ballonfahrten und über Photographie geschrieben. Im dritten Teil beschreibt er auf anrührende Weise, wie er den Tod seiner Frau erlebt hat und wie er jetzt versucht, mit diesem Erlebnis fertig zu werden.

Buchhhinweis vom Mai 2015

Elizabeth von Arnim

Das kann mir dann und wann schon passieren: Ich sehe in einer Auslage gebrauchter Bücher ein Werk eines bestimmten Verlages und denke; das kann doch so schlecht nicht sein. Meine jüngste Lektüre mit einem Insel-Taschenbuch war es jedenfalls nicht. Per Zufall, so kann man es sagen, kam ich zu einem schönen Lese-Erlebnis.

Buchhhinweis vom April 2015

Peter Bichsel

Es sei sein letztes Kolumnenbuch. So Bichsel selber. Schade! Für Bichsel-Texte bin ich jederzeit zu haben, stundenlang. Er ist ein durchaus ehrlicher Schriftsteller und Mensch, der noch nie das Bedürfnis gehabt hat, jemandem etwas vorzumachen. Er sagt gradeheraus, was er denkt. Oder gedacht hat. Die Vergangenheitsform im letzten Satzes ist wichtig. Erst denken, nachher in einer Sprache sprechen oder schreiben, die jeder versteht.

 

Buchhhinweis vom März 2015

Susanna Schwager

Man legt Susanna Schwagers neustes Buch von der Freudenfrau nicht so schnell wieder weg. Wie in den bisherigen biographischen Werken über verschiedenste
Personen (zum Beispiel „Das volle Leben“, je ein Band über Frauen und Männer über 80) ist sie die faszinierende Erzählerin von Geschichten meist einfacher Menschen. Es sind allesamt Lebensbilder voller Heiterkeit, Tragik, Dramatik, Abenteuer, Kampfgeist, Träumen und Lebenskünsten. Ein ganzes Familienpanorama hat sie in ihren früher erschienenen Büchern „Fleisch und Blut“ und „Die Frau des Metzgers“ geschaffen.

 

Buchhhinweis vom Februar 2015

Martin Werlen

Martin Werlen will wohl einmal Bischof im Bistum Chur werden. So habe ich es mir schon lange gedacht. Endgültig überzeugt bin ich davon, seit ich sein Buch „Heute im Blick“ gelesen habe. Seine ungeteilte Begeisterung für alles, was Papst Franziskus macht und sagt, ist augenfällig. Und den Papst braucht Werlen, wenn er noch höhere Weihen empfangen möchte. Wer weiß, vielleicht entsteht bald ein neues Bistum Zürich, wenn man damit den Querelen zwischen Zürcher Progressiven und Churer Konservativen, ein Ende setzen will. Dann schlüge die Stunde für den noch relativ jungen Einsiedler Alt-Abt Martin Werlen.

Buchhhinweis vom Januar 2015

Charles Lewinsky

Für atemlose Spannung ist gesorgt, wenn Charles Lewinsy sich eines historischen Stoffes in Romanform annimmt. Im Mittelpunkt des Romans steht eine Gruppe Filmschaffender, die 1944 mitten im Krieg in Kastelau, einem weit abgelegenen Bergdorf nahe Berchtesgaden, mit Dreharbeiten beginnen will. Hier, in den Bayrischen Alpen, hatte sie den Auftrag, den Streifen „Lied der Freiheit“ zu drehen. Die Gruppe lebt und arbeitet im einzigen Hotel des Dorfes, im „Watzmann“. Hier wird am Drehbuch gefeilt; als Kulisse müssen die hehre Bergwelt und die Schlossruine Lindenburg herhalten.