Buchhhinweis vom Juli 2009

Lars Gustafsson

In Besprechungen hatte ich vom Buch schon gelesen. Wer denkt sich da nicht etwas dabei, wenn er den Titel liest. Doch, wie es so ist: Bestsellerlisten sind Eintagsfliegen, und nicht alles was da draufkommt, kann sich des Dauerhaften rühmen. Ich weiss, wie es einem kleinen Buchhändler gehen kann, wenn er sich allzu stark auf Bestsellerlisten verlässt. Es kann ihm schon mal passieren, dass er auf den viel gerühmten Büchern sitzen bleibt.

Buchhhinweis vom Juni 2009

Thomas Mann

Einfach so, weil ich wieder einmal etwas von ihm lesen wollte, nahm ich die Taschenbuchausgabe mit ins Feriengepäck. Aber was war der eigentliche Grund, mich in eine Erzählung hinein zu begeben, die vor über 100 Jahren geschrieben worden ist und die vom Leben in einer Monarchie handelt. Warum also diese Lektüre? Ich gebe es zu: ich wollte auf Nummer sicher gehen und etwas lesen, wo es weder in stilistischer noch in sprachlicher Hinsicht etwas zu bekritteln gibt. Thomas Mann ist immer ein sicherer Wert, mehr noch: Thomas Mann verspricht höchsten, reinen Lesegenuss.

Buchhhinweis vom Mai 2009

Daniel Kehlmann

Ein eigenartig hintergründiges Buch; unter diesem Titel hatte ich mir Anderes vorgestellt. Der Roman wurde bei seinem Erscheinen als literarische Sensation gefeiert. Er wurde nach seinem Erscheinen 2005 in 40 Sprachen übersetzt

Buchhhinweis vom April 2009

Peter von Matt

Er wolle mit seinen Deutungen „den Geist wecken, der in der Tinte steckt,“ sagt Peter von Matt über sein neu erschienenes Buch. Bekannt ist, dass viele Leute mit Lyrik wenig anzufangen wissen, vor allem nicht mit moderner Lyrik. Vielleicht deshalb, weil Gedichte früher zum Auswendiglernen und „Aufsagen“ herhalten mussten? Und wie wurden und wie werden Gedichte noch immer unnötig zerredet!

Buchhhinweis vom März 2009

Susanna Schwager

Will die jüngere Generation sich ein Bild vom Leben in der Schweiz in den letzten 80 Jahren machen, sind die beiden Bücher von Susanna Schwager ein guter Tip. Wir Älteren begegnen in den beiden Büchern Männern und Frauen, die unser Leben begleitet haben oder als Unbekannte neben uns lebten. Ihr Lebenslauf mit all seinen Verästelungen mag in einigen Dingen dem unseren ähneln. Und doch: ein jedes Leben ist einmalig.

Buchhhinweis vom Februar 2009

Walter Rothschild

Das Buch habe ich zum Geburtstag erhalten. Wie dem immer so ist mit Geburtstagsgeschenken: Jemand denkt, das würde mir Freude machen, das dürfte mich interessieren etc. Dann beschaut man sich mal das Buch-Geschenk, liest den Klappentext, blättert, überfliegt ein paar Abschnitte, sucht das Inhaltsverzeichnis. In diesem Fall war es mir nach kurzer Zeit klar; dieses Buch will ich lesen, sobald ich dazu komme.

Buchhhinweis vom Januar 2008

Rainer Schmitz

Als ich das Buch geschenkt erhielt, war ich wegen des Titels doch eher ein wenig baff; der Untertitel „Alles, was Sie über Literatur nicht wissen“ half mir dann langsam auf die Sprünge. Also ein Buch, in dem von Dingen die Rede ist, die man nicht kennt.

Buchhhinweis vom Dezember 2008

Heinrich Federer 1866 – 1928

Heinrich Federer ist als Dichter zu Unrecht in Vergessenheit geraten. Sicher ist ihm der Umstand, dass er katholischer Priester war, etwas im Weg gestanden. Dann war da noch der Vorwurf, er habe in der Jugendarbeit pädophile Neigungen gezeigt. Es ist auch so, dass er von den Katholischen als „ihr“ Schriftsteller vereinnahmt worden ist. Trotzdem, die ehemalige Schweizer Volksbuchgemeinde SVB und der Rex-Verlag dürfen noch heute für ihre Federer-Ausgabe gelobt werden.

Buchhhinweis vom November 2008

Helmut Kohl

Als ich vor einiger Zeit in einer kleinen Runde erzählte, ich hätte den zweiten Band von Helmut Kohls „Erinnerungen“ gelesen, war die Verwunderung gross. „Helmut Kohl, der frühere deutsche Bundeskanzler? Bist wohl ein verkappter CDU-Sympathisant?“

Buchhhinweis vom Oktober 2008

Bruno Schulz

Nach der Lektüre des Buches wusste ich nicht, ob ich fröhlich oder traurig sein sollte. Ich weiss es auch heute nicht, wie ich von diesem Buch berichten soll. Jedenfalls werde ich es sicher nochmals lesen. Denn da war eine so riesige Fülle von neuen Eindrücken und Einsichten zu bewältigen, dazu kam die Kunde von einer neuen Welt, die mir bislang völlig fremd war. Es gibt da Dinge, die man als Nichtkenner der jüdischen Kultur so einfach nicht begreifen und verstehen kann.

Buchhhinweis vom September 2008

Georg Holzherr, ehemaliger Abt des Klosters Einsiedeln

Noch selten ist mir Vergnüglicheres unter die Augen gekommen! Der frühere Abt des Klosters Einsiedeln, Georg Holzherr, gibt Erinnerungen aus seinem langen, reichen Leben im Kloster Einsiedeln zum Besten. Was den Leser erwartet, ist feine, vergnügliche Kost, garniert mit Liebe zu allem Menschlichen. Nicht, dass ich mir vorgestellt hätte, das Leben im Kloster sei ein blosser Eintopf aus Frömmigkeit und Gehorsam; dass aber so viel Heiteres, Buntes, Originelles, Bedenkenswertes und Menschliches Platz hat, war mir denn völlig neu.

Buchhhinweis vom August 2008

Ben Wettervogel und Renate Molitor

Es ist ein Buch aus der Reihe „Populäre Irrtümer“; es geht um nicht weniger als 120 gängige falsche Meinungen zum Thema Wetter.

Ein verbreiteter Irrtum ist es, dass bei bewölktem Himmel kein Sonnenbrand möglich sei. Nein – so erfahre ich es aus meinem Lesebuch - am stärksten sei der Effekt einer erhöhten UV-Strahlung bei 6/8 Bewölkung in einem Wolkenloch. Alle um das Loch befindlichen Wolken reflektierten die UV-Strahlung so, dass an den sonnigen Stellen an solch einem Tag die UV-Strahlung bis zu 50 Prozent höher sei.

Buchhhinweis vom Juli 2008

Deutsche Bibelgesellschaft

Die Bibel – das Buch der Bücher. Ich lese darin nach dem ökumenischen Bibelleseplan, der mich in vier Jahren durch die Schriften des Neuen Testaments und in acht Jahren durch alle Schriften der Bibel führt. Er wird alljährlich zusammengestellt und herausgegeben durch die Oekumenische Arbeitsgemeinschaft für das Bibellesen. (Erhältlich für Fr. 5.-- u.a. bei MISSIO, Postfach 187, 1709 Freiburg).

Buchhhinweis vom Juni 2008

Hélène Grimaud

Vorab interessierte mich das Buch, weil es aus der Feder einer Pianistin stammt. Und der Untertitel heisst "Ein Reisetagebuch".

Buchhhinweis vom Mai 2008

Jenny Erpenbeck

Woher ich meine Bücher habe? Bestsellerlisten interessieren mich meistens nicht.

Eher lese ich Buchbesprechungen in Zeitungen und Zeitschriften, Verlagsmitteilungen und Bücherkataloge; wenn ich Zeit habe, schaue ich mir Literatursendungen am Fernsehen an oder höre solche am Radio.

Buchhhinweis vom April 2008

Elke Heidenreich und Bernd Schroeder

Lesen Sie auch gerne Geschichten in Sammlungen oder Lesebüchern?

Über Elke Heidenreich sah ich kürzlich im Fernsehen ein Porträt. Ihr Geschichtenbuch „Rudernde Hunde“ stand, seit längerer Zeit nicht mehr beachtet, inmiten meiner anderen Bücher. So nahm ich es wieder zur Hand.

Seiten

Buchhhinweis vom Dezember 2014

Ernst Burren

Wenn von Ernst Burren wieder ein neues Werk vorliegt, bin ich schnell in der nächsten Buchhandlung und kaufe es. Ich finde, Burrens Mundartgeschichten haben einen wunderbar musikalische Sprache, an die man sich schnell gewöhnt und sie liebgewinnt. Burren erzählt aus dem Alltag von Menschen wie du und ich, von der Art, wie wir handeln und wie wir sind, wie wir denken und mit den Menschen umgehen. Darum kommen die Geschichten einem direkt entgegen; sie nehmen uns mit. Burren schreibt ohne umschweifende Erklärung; nie wird moralisiert. Es ist so, wie es ist. Burrens Bücher  kommen ohne Vorwort aus. Er erklärt nicht, dafür aber erzählt er Geschichten.

Buchhhinweis vom November 2014

Jhumpa Lahiri

Die Autorin ist indisch-amerikanischen Ursprungs und wuchs in Rhode Island auf und lebt in den USA. Sie ist eine mit mehreren Preisen ausgezeichnete literarische Meisterin und zählt zu den der faszinierendsten und erfolgreichsten Autorinnen in den USA von heute.

Buchhhinweis vom Oktober 2014

Ferdinand von Schirach

Als auf Befehl des amerikanischen Präsidenten Barack Obama in Afghanistan der Terrorist Bin Laden getötet wurde, sassen Mitglieder der Administration, inklusive Präsident Obama und Aussenministerin Hillary Clinton vor dem Bildschirm und verfolgten die Aktion in Bin Ladens Hauptquartier. Nach erfolgter Tötung des Verbrechers Bin Laden brach im amerikanischen Regierungs-Umfeld Jubel aus.

Buchhhinweis vom September 2014

Hermann Hesse

Seit vielen Jahren schon behaupte ich, von Hesse alles gelesen zu haben. Das mag zum grossen Teil stimmen ; aber immer wieder werde ich beglückt von Sammelausgaben, wie das vorliegende Büchlein eine ist.

Buchhhinweis vom Juli 2014

Charles Lewinsky

Das 750 Seiten starke Buch hatte schon seit seinem Erscheinen im Jahre 2006 in meinem Bücherregal gestanden. Meine Frau hatte es gelesen, und ich merkte, wie ihr das Problem mit dem jüdischen Glossar zu schaffen machte. Immer wieder müsse man nachschlagen, was dieses oder jenes jüdische Wort bedeutet. Das war der Grund, warum ich das Buch ungelesen habe stehen lassen bis zu jenem Ereignis im letzten Sommer, als in Endingen der Schauspieler Walter Küng an verschiedenen Plätzen im Dorf aus „Melnitz“ las. Das war für mich wie eine Erweckung. Da wurde an Orten gelesen, die im Buch beschrieben sind; etwa vor dem Haus, in dem eine jüdische und eine christliche Familie wohnten. Mit zwei getrennten Haustüren, direkt nebeneinander.

Buchhhinweis vom August 2014

Urs Widmer

De mortuis nihil nisi bene - über Tote soll man nichts, oder dann nur Gutes sagen.
Vor einigen Wochen ist Urs Widmer in Zürich verstorben. Die Kultur-Elite der deutschsprachigen Schweiz hat nur Gutes über ihn berichtet. Einer der ganz Grossen sei er gewesen, hat es - meist aus dem Mund Gleichaltriger - geheissen. Ich bin auch ein Gleichaltriger, ein 1938er, vor dem Krieg geboren, also fast noch den 68ern zuzurechnen. Was das auch immer heissen mag.
 Urs Widmer beschreibt die Zeit von seiner frühesten Jugend bis dahin, wo er mit dreissig Jahren ernsthaft zu schreiben begann. Das Schreiben habe ihn damals wie ein Sturzbach überfallen.

Buchhhinweis vom Juni 2014

Giulia Enders

Eher selten lese ich Bestsellerleser. Mitunter hat es sehr allzu kurzlebige Werke darunter, die ich nicht unbedingt gelesen haben muss. Nun aber erhielt ich Einblick in das Buch „Darm mit Charme“. Ich liess mir sagen, wie grundlegend wichtige Dinge zum Thema Ernährung da drin stünden. Bei einer kurzen Leseprobe auf einem Kindle-Reader war ich entschlossen, das Buch zu kaufen, in Papierform. Und begann zu lesen, lesen, lesen.

Buchhhinweis vom Mai 2014

Rebecca Panian / Elena Ibello

Mit dem Unausweichlichen ist der Tod gemeint. Als die Filmemacherin Rebecca Panian mit dem frühen Tod ihres Vaters konfrontiert wurde, war für sie klar, dass sie sich mit dem Thema Tod näher auseinandersetzen wollte. Sie hatte ihre Freundin Elena Ibello, Schriftstellerin, für die Mitarbeit an einem Film gewinnen können. Es blieb aber nicht beim Film, denn es entstand der Wunsch, dazu ein Buch zu veröffentlichen mit Texten von bekannten oder auch weniger bekannten Menschen.

Buchhhinweis vom April 2014

Gottfried Keller

Eben beendete ich den 1. Band des Grünen Heinrich von Gottfried Keller. Eine breite, spannende Sache wird da von einem ganz grossen Erzähler ausgebreitet. Ein Genie der Sprache ist er. Ganz abgesehen davon, wie er es versteht, Stimmungen, Seelenzustände, Leben und Landschaften zu zeichnen. Er ist ein echter Realist.

Buchhhinweis vom März 2014

Jeremias Gotthelf

Eben habe ich den ersten Band vom Gotthelfs „Leiden und Freuden eines Schulmeisters“ beendet. Was es da alles zu unterstreichen gäbe! Einsichten, als wären sie für heute geschrieben; heutige Schulreformer sind von Gotthelfs Geist Lichtjahre entfernt (er lebte von 1797 bis 1854). Das scheinen nun aber doch einige Verantwortliche des „service public“ gemerkt zu haben; denn am Radio wird gegenwärtig eine Art Hörspiel von diesem Werk gesendet, welches bei den Zuhörern viel Beachtung findet.

Buchhhinweis vom Februar 2014

Josef Imbach 

Auf ein Kochbuch hinweisen? Gibt’s davon nicht schon genug? Tatsächlich man begegnet ihnen überall, ungewollt. Etwas ganz Spezielles aber ist "mein" Kochbuch, nämlich das des Franziskanerpaters Josef Imbach.

Buchhhinweis vom Januar 2014

Erich Kästner

Der liebe Erich Kästner! Ich halte ihm die Treue, indem ich hin und wieder eines seiner Bücher hervor nehme. Zum Jahresbeginn entsann ich mich des kleinen Werkes „Die 13 Monate“. Da drin schrieb er doch mal über jeden Monat ein Gedicht, erinnerte ich mich. Ja, genau, „Das Jahr ist klein und liegt noch in der Wiege“, so beginnt es mit den Gedichten zu jedem Monat. Dreizehn? Er hat den dreizehnten Monat neu erfunden, es ist der Sehnsuchtsmonat, den es nicht gibt.